FBK-Dokumentation Nr. 3

FBK-Dokumentation Nr. 3

Die Blockade ist das größte Hindernis für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Kubas. Und ich unterstreiche das hier erneut, indem ich das, was der Vertreter der Vereinigten Staaten gesagt hat, zurückweise. Sie hat unserem Land Verluste von mehr als 72 Milliarden Dollar verursacht, nicht unter 1,6 Milliarden Dollar pro Jahr, außer den Aggressionen, Invasionen und mehr als 600 Plänen, um unser Staatsoberhaupt zu ermorden. Wieviel Mängel und Leiden hätten wir uns ohne die Blockade ersparen können? Wieviel weiter wäre Kuba bei seinem edlen Werk der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit vorangekommen, wenn es nicht während mehr als vier Jahrzehnten gegen diese grausame und unbarmherzige Blockade hätte kämpfen müssen?

Wenn die Regierung der Vereinigten Staaten so sicher ist, dass die kubanische Regierung und Behörden, die historische Leitung der Kubanischen Revolution, keine Unterstützung im Volk haben, warum hebt sie denn dann die Blockade nicht auf? Wenn sie sagen, dass wir sie als Vorwand benutzen, nehmt uns den Vorwand. Warum hebt sie die Blockade nicht auf? Warum genehmigt sie den US-Bürgern nicht, Kuba zu besuchen?

Die Blockade ist eine grausame und absurde Politik, die weder innerhalb noch außerhalb der Vereinten Staaten Unterstützung findet. Im vergangenen Jahr stimmten 173 Mitgliedsländer in dieser Vollversammlung gegen die Blockade. Ihnen ist klar, dass das Verbrechen, das heute gegen Kuba begangen wird, morgen gegen jegliches anderes Land begangen werden kann.

Die Idee, dass die in den Vereinigten Staaten ansässigen Kubaner die Blockade unterstützen, ist — das sage ich hier — falsch. Nur eine korrupte und ambitiöse Minderheit, die nicht davor zurückgeschreckt hat, Terrorakte gegen unser Volk zu organisieren und auszuführen, ist daran interessiert, sie aufrechtzuerhalten. Sie träumen von einer Rückkehr nach Kuba mittels der US-amerikanischen Truppen, von Rache und Ausplünderung. Der Präsident Bush ist — und die Wahrheit soll in diesem Saal gesagt werden — Geisel der verfälschten Interessen jener Minderheit kubanischer Abstammung, die in Miami lebt. Er hat ihnen das Präsidentenamt zu verdanken, das er im Jahr 2000 auf kontroverse Art mit einem Minimalvorsprung von einer Stimme am Obersten Gerichtshof jenes Landes erreichte.

Der Präsident von Kuba wurde in unserer Asamblea Nacional (Nationalversammlung) wiedergewählt, die sich aus Vertretern zusammensetzt, die durch direkte, geheime Abstimmung in unserem ganzen Land gewählt wurden, und zwar bei Wahlen, an denen mehr als 95% der Bevölkerung teilnahm. Der Präsident der Vereinigten Staaten wurde durch den Obersten Gerichtshof zum Präsidenten erklärt, und zwar inmitten eines weltweiten Skandals, der während mehr als einem Monat dieses Land ohne Oberhaupt sah.

Jedoch eine immer mehr anwachsende Anzahl von Menschen, immer weniger schweigsam und immer aktiver, widersetzt sich dieser Politik, welche die normalen Beziehungen zu ihren Familien und zu Kuba verhindert.

Die Vereinigten Staaten sollen anerkennen, dass die Blockade moralisch und ethisch nicht zu rechtfertigen ist. Sie sollen anerkennen, dass sie ein Fehlschlag ist, der ihre Isolierung hervorruft. Wir Kubaner sind weit davon entfernt, uns zu ergeben, wir sind standhafter und unabhängiger; weit davon entfernt, uns zu entzweien, haben wir uns zusammengeschlossen; weit davon entfernt, den Mut zu verlieren, haben wir neue Kraft gefunden, um unsere Souveränität und unser Recht auf Freiheit zu verteidigen.

Herr Präsident! Die Vereinigten Staaten sollen das Helms-Burton–Gesetz aufheben. Sie haben nicht das Recht, ihre Gesetze dem Rest der Welt aufzuzwingen. Sie haben nicht das Recht, den Kubanern vorzuschreiben, wie sie ihr eigenes Land organisieren sollen. Sie haben nicht das Recht, die Subversion in Kuba zu finanzieren und organisieren. Sie haben nicht das Recht Unternehmer anderer Länder zu bestrafen, weil sie Beziehungen zu Kuba unterhalten.

Die Vereinigten Staaten sollen das Torricelli-Gesetz aufheben. Sie haben nicht das Recht zu verhindern, dass die Schiffe anderer Länder kubanische Häfen anlaufen. Sie haben nicht das Recht zu verbieten, dass Zweigniederlassungen von US-amerikanischen Unternehmen in Drittländern mit Kuba Handel treiben, da das eine Verletzung der Gesetze der Länder darstellt, wo diese ihre Niederlassung haben.