Cubas Einsatz „Für das Leben“ auch in Berlin

Die FBK war wieder aktiv: Bei spätsommerlichem, fast cubanischem Wetter waren über dreißig Interessierte am 18.09.2018 in das Haus der Demokratie + Menschenrechte in Berlin gekommen, um sich über den medizinischen Internationalismus Cubas zu informieren.

Einen ersten Überblick dazu gab Dr. Klaus Piel (Humanitäre Cuba Hilfe e.V., Bochum), der zudem die Arbeit seiner Solidaritätsgruppe sowie die von mediCuba Europa beschrieb. Einige Fakten: Bis 2014 hat Kuba 325.710 Gesundheitsexperten in 158 Länder, davon 76.744 in 39 Länder Afrikas geschickt. Derzeit sind 4.048 medizinische Fachkräfte in 32 afrikanischen Ländern tätig, weltweit 50.000 Spezialisten in 68 Ländern. Insgesamt sind von Kuba im Ausland mehr als 80.000 Hebammen, 65 sogenannte Gesundheitspromotoren und 3.000 Krankenschwestern ausgebildet worden.

Einen interessanten Einblick in die Ebola– und Seuchenproblematik bot Dr. Regina Mertens, Tropenmedizinerin aus Bochum. Sie beschrieb die Kompliziertheit dieser Erkrankungen und die immense Unterentwicklung der Gesundheitssektoren in den westafrikanischen Ländern. Daher hatten dort die Menschen und die Strukturen 2015 beim Ausbruch von Ebola diesem nichts entgegenzusetzen. Auch die WHO war überfordert. Doch Cuba reagierte umgehend und wurde von der WHO zu einem weiteren humanistisch-medizinischen Einsatz in Afrika eingeladen.

Und dazu wurde der Film „Por la vida“ gezeigt. Er handelt vom Einsatz In Westafrika, wo die Cubaner - selbst unerfahren im Umgang mit Ebola - zahlreiche Erkrankte retten konnten. Dort war ein Team der Brigade Henry Reeve im Einsatz, die seit 2005 weltweit in von Katastrophen und gravierenden Epidemien heimgesuchten Ländern hilft. In anrührenden Gesprächen erzählten die Cubaner von ihren Erlebnissen und ihrer Arbeit.

Umso schockierter waren die Anwesenden, als hörten, dass die USA seit 2006 mit dem Programm „Cuban Medical Professional Parole“ versuchen Angehörige des cubanischen Gesundheitswesens, die im Ausland ihren aufopferungsvolen und erfolgreichen Dienst leisten, zur Emigration in die USA zu bewegen versuchen (Geld, hochdotiert Jobs und Green Card als Lockmittel). Dr. Piel wies dann noch auf die wichtige Rolle des Tropeninstituts IPK hin, ohne welches die Auslandsarbeit der Gesundheitsbrigaden kaum möglich wäre. Das IPK gilt als Exzellenz- und Ausbildungszentrum in der medizinischen Mikrobiologie und Infektiologie, der Epidemiologie übertragbarer Krankheiten und für soziale Untersuchungen. Der Film und die Vorträge beeindruckten alle Anwesenden und unterstrichen einmal mehr, weshalb Solidarität mit dem sozialistischen Cuba so wichtig ist, und angesichts der Bedrohungen durch die Trump-Regierung verstärkt werden muss.

Die FBK hat diese Veranstaltung des NETZWERK CUBA mit unterstützt und möglich gemacht.